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514 Route 78. RHODOS. Von Beirût

Bei der Ansteuerung von Rhodos, der östlichsten Insel des
Griechischen Archipels, überblickt man die SO.-Küste bis zum
Attáiros (1240m; einst Atabyrion) und Kap Lartos, hinter der
kleinen Hafenbucht von Lindos, welches mit den beiden altgrie-
chischen
Städten der Nordküste, Jalysos und Kamiros, sowie mit
Knidos, Kos und Halikarnassos (s. unten) einst den Bund der
dorischen Hexapolis bildete. Die französischen Dampfer laufen
Rhodos (Gasth. des Karajannis, gut) an, die an der NO.-Spitze der
Insel malerisch gelegene Hauptstadt, welche, im J. 408 vor Chr.
von den drei älteren Städten gegründet, in spätgriechischer Zeit
durch ihre Seemacht und durch den Koloß von Rhodos, das
34m h. Bronzestandbild des Helios, eines der sieben Wunder der
alten Welt, hohen Ruhm genoß. Die verfallenen mittelalterlichen
*Festungswerke und die Ritterstraße (Strada dei Cavalieri), mit
den alten Versammlungshäusern der Nationen, erinnern an die
zweite Glanzzeit von Rhodos, unter der Herrschaft des aus Zypern
verdrängten Johanniterordens (1308-1522).

Die Weiterfahrt im Ägäischen Meer, zwischen den südl. Spo-
raden
, den der Küste des alten Kariens und Lydiens vorgelagerten
rein griechischen Inseln, die einst dem Johanniterorden gehörten
und jetzt als Dodekanesos (Zwölf Inseln) unter türkischer Herr-
schaft
Selbstverwaltung besitzen, ist landschaftlich und durch die
geschichtlichen Erinnerungen von hohem Reiz.

Man durchsteuert zunächst, mit WNW.-Kurs, das von Schwamm-
fischern
viel besuchte Binnenmeer der alten Doris, zwischen Rho-
dos
und Kos. Zur Rechten hat man die anatolische Halbinsel der alten
Chersonesus Rhodia, mit dem Kap Alupo (Cynossema), und die
Insel Symi (Syme), im W. die steile zerklüftete Insel Telos oder
Tilos (612m) und die vulkanische Insel Nisyros (691m), mit einem
noch heute in Solfatarentätigkeit befindlichen Riesenkrater und
heißen Quellen. Im NW. tritt die langgestreckte Chersonesus
Cnidia
, mit den Ruinen von Knidos und dem Kap Krio (Tri-
opium
Promontorium)
, hervor.

Der Dampfer umfährt weiterhin die Ostküste der nicht zu der
Dodekanesos gehörigen Insel Kos (875m; türk. Istankiöï), im
Altertum Sitz des ältesten Asklepiosheiligtums und einer be-
rühmten
Ärzteschule (Hippokrates), und passiert die Halbinsel
von Budrum (Halikarnassos). Im W. tauchen nacheinander die
Inseln Kalymnos (685m), Leros (331m), Lipso (275m; einst
Lepsia) und Arki (Acrite) auf.

Im O. der Insel Gaïdaronisi (212m; Tragia), wo im J. 76 vor
Chr.
Cäsar durch Seeräuber gefangen genommen wurde, öffnet sich
der bereits zu dem alten lonien gehörige, durch den Mäander stark
versandete Latmische Meerbusen, mit den jetzt landeinwärts ge-
legenen
berühmten Trümmerfeldern von Milet und Priene.

Die französ. Dampfer durchfahren weiterhin die Samosstraße,